Quelle: Freie Presse vom 20. Juli 2012 (Ein Bericht von Sara Thiel)
 
Gestern ist Richtfest für die Schwimmhalle gefeiert worden. Doch die Besucher wollten nicht das Dach sehen, sondern das Innere der Halle.
Jeder hat so seine Träume. Bert Hoffmann zum Beispiel wünscht sich schon lange ein weißes Schwimmbad. Jetzt erfüllt sich der Traum des Lichtensteiner Architekten. Zumindest zum Teil. Das neue Sportbad, dessen Richtfest gestern rund 400 Gäste besucht haben, bekommt ein schneeweißes Dach, verriet Hoffmann. Die stählernen Träger sind bereits montiert, die Bleche kommen noch drauf. "Die haben eine Akustikfunktion, sodass es in der Halle nicht so eine lange Nachhallzeit gibt", sagte Hoffmann.
Nicht nach oben, sondern nach unten ging derweil der Blick von Justus Lapp. Der 13-Jährige möchte Rettungsschwimmer werden und kann es kaum erwarten, die neue Halle in Besitz zu nehmen. Längere Trainingszeiten und mehr Platz im Wasser: Das ist es, worauf er sich freut. Und - wird es schön? "Klar", sagt der Juniorretter. "Wenn es nicht noch Pfusch gibt."
Das war halb im Scherz gemeint, doch Mike Peters schaut ganz im Ernst, dass es keinen Pfusch gibt. Der Bauleiter und Projektleiter legt dafür auch die Hand ins Feuer: "Bis hierher lief alles tadellos." Der Rohbau wird bis September fertig, die Arbeiten am Edelstahlbecken laufen, sagte er gestern. Voraussichtlich Ende Januar kommt das erste Mal etwas anderes als Regenwasser in die Schwimmhalle.
Das bleibt den neugierigen Blicken dann verborgen. Dabei brennen die Leute darauf, ihre neue Schwimmhalle in Besitz zu nehmen, davon ist Bauleiter Peters überzeugt. Zahlreiche Zaungäste an der Baustelle, die zum Teil ihre eigene Fotodokumentation erstellen, sind für ihn Beweis genug. Und dabei sind es längst nicht nur die Wassersportler, die den Fortschritt regelmäßig verfolgen. Auch Jürgen Flemming und Monique Riemenschneider haben gestern die Gelegenheit genutzt, sich das Bauwerk von innen anzuschauen. Denn der Geschäftsführer und die Prokuristin der benachbarten Stadthalle kennen den Bau hauptsächlich von schräg oben. Und seit die Dachbinder montiert sind, gibt es von der Stadthalle aus nicht mehr allzu viel Neues zu sehen. Den mittlerweile mangelnden Einblick beklagen auch andere Neugierige. Kein Wunder, dass es die Gäste gestern kaum erwarten konnten, dass das Innere der Halle zur Inspektion freigegeben wurde. Viele hatten schon den Fotoapparat oder das Mobiltelefon gezückt, als sie sich auf den Weg machten.
Einige der Besucher wollten nicht nur etwas mitnehmen, sondern auch etwas loswerden. Nachdem Margitta Freitag, Chefin der Gebäude- und Grundstücksgesellschaft Zwickau (GGZ) - endlich - offiziell dazu aufgefordert hatte, Namensvorschläge für das Bad einzureichen, übergab Werner Beuschel dem GGZ-Aufsichtsratschef Bernd Meyer prompt einen Briefumschlag. Darin hatte der 2. Vorsitzende des Zwickauer Schwimmvereins von 1904 bereits 20 Vorschläge eingesammelt.