Auch im 25. Jahr hat der Triathlon Roth nichts von seiner Faszination eingebüßt. Die Startplätze waren seit einem Jahr ausgebucht, am Wettkampftag bevölkerten dann 5.600 Sportler aus mehr als 60 Nationen und 200.000 Zuschauer die sonst eher beschauliche fränkische Stadt. Einen der begehrten Startplätze hatte das Staffelteam des SV Zwickau 04/LV Oelsnitz-Erzgebirge ergattert. In der Reihenfolge Sylvia Münch – Marco Käser – Michael Singer wollten sie die insgesamt 226 km in Angriff nehmen. 6.30 Uhr erfolgte der 1. Startschuss, danach wurden insgesamt 14 Startgruppen zeitlich versetzt auf die 3,8 km lange Schwimmstrecke im Main-Donau-Kanal geschickt. Im Zwickauer Team übernahm Sylvia den Schwimmpart. Ihre Premiere über solch eine lange Distanz, entsprechend groß war die Spannung im Vorfeld. Einmal unterwegs, lief es dann aber wie am Schnürchen. Die Strömung im Kanal war trotz der zuvor niedergegangenen Regengüsse relativ schwach, bereitete also keine großen Probleme. Bis zur 1. Wende bei 1,5 km ließ es Sylvia etwas ruhiger angehen. Es galt sich zu orientieren und eine gute Position im Feld der insgesamt 654 Staffeln zu finden. Da sie sich gut fühlte, konnte sie danach das Tempo noch steigern und auf den letzten 500m wurde dann sowieso noch mal alles was die Arme hergaben in die Waagschale geworfen. Die erste Zwischenzeit blieb bei 1:03 h stehen, was deutlich schneller war, als im Vorfeld erhofft. Im Wechselgarten schnappte sich Marco den Zeitmess-transponder, der quasi als Staffelstab diente und ging auf die 180 km lange Radstrecke. Der erfahrene Langstreckenspezialist machte von Beginn an Druck, denn auf dem für schnelle Zeiten bekannten Radkurs hatte er sich eine neue Bestzeit von 5 Stunden vorgenommen. Leider waren die Bedingungen an diesem Tag alles andere als optimal. Heftiger, teils böiger Gegenwind machte den Aktiven zu schaffen. Als bei Kilometer 130 auch noch Krämpfe hinzukamen, war klar, dass dies ein Tag für schnelle Zeiten, jedoch keiner für neue Rekorde war. Nach einer Radzeit von 5:09 h übergab Marco schließlich den Transponder an Schlussläufer Michael. Inzwischen hatte sich der Wind gelegt, die Wolken verzogen sich und es herrschte brütende Hitze. Schwierige Bedingungen also auch für die Marathonläufer. Michael kämpfte. Vor allem auf den letzten Kilometern musste er die Zähne zusammenbeißen, denn eine frisch überstandene Wadenverletzung und die Hitze forderten ihren Tribut. In dieser schweren Phase sorgten die mitgereisten Zwickauer Fans und unvorstellbare Zuschauermassen in der Rother Innenstadt für zusätzliche Energie. Völlig ausgepumpt, aber mit einer super Laufzeit von 3.25 h kam er im Zielbereich an und nach insgesamt 9.49 h konnte das Zwickauer Team gemeinsam in den Hexenkessel des Stadions einlaufen. Ein unvergessliches Erlebnis für alle Beteiligten. Mit Platz 91 schlug sich das Zwickauer Team mehr als achtbar.
Als Rahmenprogramm fand neben dem Hauptwettkampf die Junior-Challenge für den Triathlonnachwuchs statt. Auch hier sorgten die Zwickauer Triathleten für herausragende Ergebnisse. Allen voran Linda Nestler, die einen 4. Platz bei den Schülern B erkämpfen konnte. Auch ihre Schwester Annika Nestler sowie Cara Herfurth konnten sich als 8. und 7. unter den Top 10 ihrer Altersklassen platzieren.