Auch mit neuem Hauptsponsor und leicht verändertem Namen blieb beim legendären Langstrecken Triathlon in Roth alles beim alten: 5000 Starter, sympathische Topathleten, eine anspruchsvolle Wettkampfstrecke, spannende Wettkämpfe, viele freundliche Helfer und über 200.000 Zuschauer entlang der Strecke. Challenge Roth, das bedeutet für die Teilnehmer 3,8 km Schwimmen im Main-Donau-Kanal, danach 180 km Radfahren durch Mittelfranken und zum Abschluss nochmals 42 km Marathon laufen. Und das alles zusammen in weniger als 15 Stunden zu absolvieren, da sonst die Disqualifikation erfolgt.
4 Einzelstarter und eine Staffel des SV Zwickau 04 hatten einen der heiß begehrten Startplätze ergattern können und sich seit einem dreiviertel Jahr auf diese Herausforderung vorbereitet. Am vergangenen Wochenende war es dann für Ina Bach, Frank Nestler, Steffen Seifert, Andre Hertel, Sylvia Münch, Uwe Herfurth und David Tatzelt endlich soweit, Challenge Day. Der erste Startschuss fiel morgens um 6.30 Uhr, danach folgten 15 weitere Startwellen, um das riesige Teilnehmerfeld etwas zu entzerren. Beim Schwimmen herrschten beste Bedingungen, klarer Himmel und damit gute Sichtverhältnisse, kaum Wellen und angenehme 22 Grad Wassertemperatur. Erst im Nachhinein erfuhren die Sportler, dass noch am Vortag eine Absage des Rennens gedroht hatte, da wg. Eines Streiks der Schleusenwärter die Nutzung des Main-Donau-Kanals zum erliegen gekommen war. Schleusenwärter und Bundesverkehrsministerium hatten jedoch schließlich ein Einsehen mit den Triathleten und der Schwimmstart konnte wie geplant erfolgen. Beim Radfahren hatten die Aktiven vor allem mit teils kräftigem Gegenwind zu kämpfen und beim Laufen, das die Mehrzahl der Starter ab 14 Uhr absolvierte, forderte die Sonne, Temperaturen von fast 30 Grad sowie natürlich die bereits absolvierten Kilometer ihren Tribut. Hier gab es die meisten Aufgaben. Insgesamt konnten jedoch mehr als 90% der Starter auch finishen und die einmalige Atmosphäre des Zieleinlaufs im Rother Triathlonstadion genießen. Zehntausende Zuschauer bejubeln dort jeden einzelnen Finisher, egal, ob nach 8 oder nach 15 Stunden im Ziel und die Topathleten, die Minuten oder auch Stunden vor den Age Groupern das Ziel erreichen, lassen es sich nicht nehmen, den Hobbyathleten die Finishermedaille zu überreichen.
Die schnellste Zeit der kleinen 04er Abordnung erreichte erwartungsgemäß die Staffel in der Besetzung Sylvia Münch – Uwe Herfurth – David Tatzelt. Das Trio benötigte insgesamt 9:46:33 h und belegte damit einen hervorragenden 78. Platz unter den 646 Staffeln, in der separaten Mixed Wertung sogar Platz 27. Schnellster Einzelstarter war Andre Hertel. Bei seiner ersten Langdistanz überhaupt erreichte er eine Zeit von 10:20:53 h. Herausragend dabei seine Leistung auf dem Rad. Für die 180 km benötigte er gerade einmal 4:50 h und war damit unter den absoluten Top Fahrern, schneller waren nur die Profis. Auch Steffen Seifert war lange Zeit auf 10:30 h-Kurs. Beim abschließenden Marathon erwischte ihn jedoch bei Kilometer 25 der sogenannte „Mann mit dem Hammer“. Mit großer Willensleistung kämpfte er sich Schritt für Schritt weiter und erreichte nach 10:46:08 h glücklich das Ziel. Auf Frank Nestler lieferte eine bemerkenswerte kämpferische Leistung ab. 2 Tage vor dem Start war er beim allerletzten lockeren Radtraining unglücklich gestürzt und hatte sich schmerzhafte Schürfwunden zugezogen. Trotzdem zog er das Rennen durch und konnte sich über eine Endzeit von 11:17:48 h freuen. Pechvogel des Tages war Ina Bach. Sie hatte sich am Tag vor dem Rennen einen Virus eingefangen und ging entsprechend geschwächt an den Start. Trotz aller Bemühungen musste sie auf der Radstrecke entkräftet aufgeben.
Mit einem Feuerwerk und tausenden Wunderkerzen ging der ereignisreiche Tag, bei dem Freud und Leid(en) dicht beieinander lagen gegen 23 Uhr zu Ende. Auf Wiedersehen in 2014!