Quelle: Freie Presse vom 12. September 2013 (Ein Bericht von Thomas Croy)
 
An einem für ihre Sportart recht ungewöhnlichen Ort haben die Zwickauer Wasserballer den Trainingsauftakt in Vorbereitung auf die neue Saison vollzogen.
 
Wie es aufwärtsgeht, haben die Wasserballer des SV Zwickau von 1904 schon mal geübt. In der Kletterhalle Knopffabrik. "Wir wollten mal was Anderes machen, an dem das ganze Team beteiligt ist", verrät Jörg Wüstner, Trainer des Zweitliga-Teams, den Grund für die außergewöhnliche Maßnahme.
Mit dabei waren die erste Mannschaft und sämtliche Kinder. "Es hat allen Spaß gemacht. Wir waren drei Stunden drin. Wäre es nach den Kindern gegangen, hätten wir noch länger bleiben können", erzählt Wüstner. "Es war eine tolle Sache."
Öfter als an der Kletterwand sind die 04er natürlich in der neuen Glück-auf-Schwimmhalle zu finden. Trainiert wird dreimal pro Woche, einmal mehr als vorher in der Flurstraße. "Wir haben 25 Meter zur Verfügung, aber das Becken ist ja drei Bahnen breiter", nennt Jörg Wüstner den Vorteil im Vergleich zum alten Domizil. "Im Nachwuchstraining können wir das Becken nochmal teilen, sodass wir mit den kleinen und den großen Jugendlichen separat arbeiten können."
Und öffentliche Badegäste freuen sich, dass sie den Wasserballern beim Training zuschauen können, während sie ihre Bahnen ziehen. Die Sportler fühlen sich wohl im neuen Bad. "Mit dem Personal hat sich alles prima eingespielt. Wir haben keine Probleme. Ich kann wirklich nur sagen: Spitze!" betont der Trainer. Seine Schützlinge, vergangene Saison Tabellenachter der 2. Liga Ost, büßten zwar den Vorzug der kleinen Halle, mit der Gastmannschaften manchmal ihre Probleme hatten, ein, aber das erspart ihnen auch die Umstellung bei Auswärtsspielen. "Ich denke, mit der Zeit werden wir uns an das große Becken gewöhnen", ist sich der 46-Jährige sicher.
Die Mannschaft hat noch genügend Zeit. Die neue Saison beginnt erst Ende Oktober/Anfang November. Den Platz von Aufsteiger Plauen nimmt Absteiger Magdeburg ein. Im Kader der 04er gibt es eine Veränderung: Juniorenauswahl-Torhüter Matthias Schädlich wechselt nach Plauen. Der 18-Jährige ergreift die sportliche Herausforderung, es in der 1. Liga zu versuchen. "Dass er höherklassig spielen will, kann man ihm nicht verwehren", zeigt Jörg Wüstner Verständnis. Gleichwertiger Ersatz ist jedoch nicht in Sicht. Vater Robby Schädlich muss eben durchhalten. Prekär wird die Situation allerdings, falls er sich verletzen sollte. "Das darf er nicht!" betont der Trainer - und lacht. Für den Notfall stünde der junge Nikita Tkatschenko parat. "Er macht gutes Geschick ran und wäre vom Alter her ab Januar theoretisch einsetzbar." Ab 2014 kann der SV 04 mit Karl Lange und Paul Möckel auch zwei weitere Talente aus den eigenen Reihen im Männerteam aufbieten.