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100 Jahre Wasserball in Zwickau
Die Wasserballer des SV Zwickau von 1904 bringen die Stadt Zwickau in`s Gespräch, schließlich spielen sie in der zweithöchsten deutschen Liga. In der 1. Bundsliga streiten 16 Teams um den Meistertitel und darunter existieren entsprechend den Himmelsrichtungen vier 2. Ligen. Seit 2007 gibt es diese 2. Liga und die Westsachsen haben mit Trainer Jörg Wüstner die Klasse stets gehalten. Kurz vor Saisonende 2010 liegt Zwickau auf Platz 8 und hat sich mit Platz 4 im ostdeutschen Pokal nach 2008 wiederum die Teilnahme am Deutschen Pokal 2010/11 gesichert.
Für die Zwickauer Wasserballer ist es ein ganz besonderes Jahr, denn inzwischen sind 100 Jahre vergangen, als im ehrwürdigen Johannisbad erstmals zwei Mannschaften des Schwimmvereins Zwickau sich im Wasserballspiel versuchten. Es geschah im Rahmen des Schwimmfestes des SV 04 am 6. März 1910. Die Journalisten schrieben damals:“ Das Wasserballspiel, wobei der Ball ähnlich wie beim Fußballspiel durch ein Tor geschleudert werden muß, war recht amüsant.“ Wasserball gehörte neben Fußball und Rugby zu den ersten Mannschaftsportarten, die für 1900 in Paris Aufnahme in das olympische Programm fanden. Deutsche Meisterschaften gab es seit 1912 und Sächsische Wasserballmeisterschaften fanden 1909 erstmals statt. Der Kreis Sachsen im Deutschen Schwimmverband untergliederte sich in Schwimmgaue. Ab 1912 gab es für die Zwickauer, die im Johannisbad und im damaligen Muldenschwimmbad, nahe der heutigen Eckersbacher Brücke, trainierten, die erste Meisterschaft im neu gegründeten Gau Zwickau-Vogtland. Die Mannschaft des SV 04 wurde gleich 1912 Gaumeister und dominierte in diesem Gebiet bis Anfang der dreißiger Jahre das Geschehen. Obwohl der Verein mit dem 04-Bad ab 1927 ein eigenes Sommerbad besaß, hatten die Zwickauer bei den Sachsenmeisterschaften gegenüber den großen Vereinen aus Leipzig, Chemnitz und Dresden stets das Nachsehen. Ab etwa 1930 erwuchs den 04-ern mit Plauen auch im eigenen Gau starke Konkurrenz. Der 4. Platz bei der im Planitzer Strandbad ausgetragenen Endrunde zur Sachsenmeisterschaft von 1936 gehörte zu den größten Erfolgen der Vorkriegszeit. Interessant zu wissen, dass es damals auch in Orten wie Planitz, Wilkau-Haßlau, Werdau, Crimmitschau, Neukirchen, Glauchau und Schneeberg Wasserballmannschaften gab. Selbst der Arbeiterschwimmverein Neptun Zwickau, der 1933 von der Nazidiktatur verboten wurde, hatte eine Wasserballmannschaft.
Nach den Wirren der Nachkriegsjahre fanden sich die Wasserballer bei der BSG Motor Zwickau, später Sachsenring Zwickau zusammen. Die Westsachsen gehörten von Beginn an zu den stärksten Mannschaften in der DDR. Namen wie Hertel, A.Hopfe, Lindner, Müller, Schelter, Simon, Thieme, H. und K. Treuter stehen für die Erfolge in den Fünfzigern, wie beispielsweise Platz 5 bei der DDR-Meisterschaft von 1951. Nach Entstehen der Sportclubs wurde es für Zwickau als BSG-Mannschaft schwer, die Oberliga zu halten. Bis 1973 gelang es nur für drei Spielserien (1956, 1960, 1961) erstklassig zu agieren, sonst spielte die Mannschaft in der zweiten Liga. Mit dem Gewinn des DDR-Jugendvizemeistertitels 1956 erkämpften die Wasserballer einen ihrer größten Erfolge. Die damals beteiligten Spieler Berger, Heise, G. Hopfe, Hübsch, Stephan, Wagner, Wolf, Schneidewind, Schnorrbusch und Zeuner zu denen später noch Gürth und Streit sowie Rau und Ullrich hinzukamen, prägten den Zwickauer Wasserball bis in die 70-iger Jahre hinein. Der Leistungssportbeschluss des Sportverbandes von 1969 hatte für den DDR-Wasserballsport verheerende Folgen. Der Sportart Wasserball und vier weiteren Sommersportarten wurde die leistungssportliche Förderung entzogen, wodurch die Auflösung der Sportclubmannschaften erfolgte und internationaler Sportverkehr nur noch mit Ostblockstaaten möglich wurde. Die Zeit der Beschränkungen trieb vielfältige Blüten. Eine sei hier erstmals öffentlich preisgegeben. Die Wasserballer erhielten vom Schwimmverband nur eine Auslandsfahrt pro Jahr genehmigt. Im Jahr 1972 war die Mannschaft schon in der CSSR, hatte jedoch noch eine Einladung für ein Turnier in Wroclaw / Polen. Kurzerhand meldete sich das Team dort als Wismut Aue an und vertauschte bei der Namensliste die Vornamen untereinander. Der Trick fiel niemand auf. Das Programmheft, worin alles dokumentiert ist, regt noch heute zum Schmunzeln an. Die Zwickauer schafften 1973 den Aufstieg in die DDR-Oberliga und blieben bis 1983 erstklassig. Beim tollen 5. Platz von 1976 waren inzwischen weitere Spieler wie S. Anders, Beierlein, Elsner, Neumann und Werner hinzugekommen. Bis zum Ende der DDR erkämpften die Zwickauer in der 2. Liga stets vordere Plätze. Neue Spieler, wie Bauer, Beuschel, Kiesel, Liebelt, Martin, Richter, Spitzer, Schädlich, Wascher und Wüstner verstärkten nun das Team. Mit der Integration in den Deutschen Schwimmverband 1990 rutschte der nun wieder als SV Zwickau 04 startende Verein in die Sachsenliga. Bereits 1992 schafften die Zwickauer den Aufstieg in die Regionalliga als 3. deutsche Liga und hielten seither die Klasse. Nach dem Wegfall der eingleisigen 2. Bundesliga 2006 spielt der SV 04 nunmehr in der 2. Liga. Eine große Unterstützung für die Mannschaft bildeten die Spieler Behrendt, Sembritzki und Bolman, die engagiert ihre „Westerfahrung“ einbrachten. Abgesehen von den Spielern des aktuellen Teams prägten in den letzten Jahren viele Sportler die Mannschaft, die später aus beruflichen Gründen wegziehen mußten. Hierzu gehören M. Anders, Apel, Degen, Firmbach, C. Oeser, Römhild und Winter. Den wohl größten Erfolg der letzten Jahre gelang dem SV 04 in der Saison 2007/08, als das Team in der 2. Liga Ost Platz 4 belegte und somit wohl erstmals in 100 Jahren alle sächsischen Teams hinter sich ließ. Nicht zu vergessen sind die vielen Freundschaftsvergleiche mit Mannschaften aus dem In- und Ausland, Erfolge im Nachwuchs, mit der II. Mannschaft, im Seniorenbereich oder auch die fleißige Arbeit der Trainer, Schiedsrichter und Funktionäre.
In all den Jahren hat die Entwicklung des Wasserballsportes in Zwickau unter der Bädersituation gelitten, da die Schwimmhalle nicht den Wettkampfmaßen entspricht. In der DDR-Zeit durfte der Verein keine Heimspiele austragen und seit 1990 gibt es hierfür stets eine Ausnahmegenehmigung. Inzwischen ist es in der 2. Liga Ost der letzte Verein mit einem zu kleinen Bad. Der SV 04 unterstützt die Bemühungen der Politik um ein neues Bad und bringt 100 Jahre Wasserballgeschichte mit ein. Gefeiert wird das Jubiläum nach Saisonende am 19. Juni, dort, wo alles begann: im Johannisbad.
[Werner Beuschel]
 

Die Wasserballer der ZSG Horch Zwickau von 1950 mit den berühmten Dreieckshosen auf dem Dach des Johannisbades (v.li.: Beier, Müller, Thieme, Hertel, Becker, Simon, Schelter, Lindner, Trainer Vogel)
 
 
21.06.2010
 
Nächste Heimspiele
 
am 04.05. 
17:00 Uhr
gegen Brandenburg
am 11.05. 
17:00 Uhr
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Letzte Ergebnisse
 
Zwickau
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Halle
Zwickau
19:10
Chemnitz
 
 
  
Tabelle 2. Liga Ost
 
OSC Potsdam II
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SC Wedding
(0)
 
Magdeburg
(0)
 
SV Zwickau 04
(0)
 
Leipzig
(0)
 
Brandenburg
(0)
 
SC Chemnitz
(0)
 
Neukölln II
(0)
 
SV Halle
(0)
 
Erfurter SSC
(0)
 
 
 
 
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