Am Samstagabend reisten die Zweitliga-Wasserballer des SV Zwickau 04 nach Berlin zum Viertelfinalspiel des ostdeutschen Pokals gegen die zweite Mannschaft des SC Wedding 1929.
Die schon im Vorfeld als sehr schwierig eingeschätzte Begegnung gegen den Verbandsliga-Spitzenreiter begannen die 04er sehr konzentriert. Nach zwei Minuten konnten die Gäste durch Albrecht Trummer, der am 16. März Vater seines ersten Kindes geworden war, mit 0:1 in Führung gehen. Wedding antwortete kurz darauf mit dem Ausgleichstreffer, dies war aber zugleich auch das letzte Mal, dass die Heimmannschaft gleichziehen konnte. Im weiteren Verlauf konnten die 04er auf 1:4 davonziehen. Die Hausherren gaben sich nicht auf und kämpften sich bis zum Ende des zweiten Viertels auf ein Tor Abstand zum 3:4 heran.
Grund hierfür war vor allem die schlechte Chancenverwertung der Zwickauer. In der Pause brachte der Trainer Jürg Wüster seine vor allem in der Abwehr sehr gut agierende Mannschaft wieder auf Kurs. So konnten die Muldestädter ihren Vorsprung in einem spannenden dritten Viertel auf zwei Tore zum 5:7 erhöhen. Im letzten Spielabschnitt lag viel Nervosität in der Luft. Gleich zu Beginn erhielt Zwickau einen 5-Meter-Strafwurf, den Kapitän Frank Trommler, der im Spielverlauf schon einen verschossen hatte, diesmal sicher zum 5:8 verwandelte und sich somit selbst rehabilitierte. In Folge hatten die Gäste mehrfach die Möglichkeit, durch Großchancen den Sack zuzumachen. Dies gelang aber nicht, und so mussten sie bis kurz vor Schluss, als Stefan Prägler zum 6:9 traf, kämpfen und um den Sieg bangen. Nach Abpfiff beim Stand von 7:9 (1:3, 2:1, 2:3 und 2:2) war die Freude groß, denn nun stehen die Spieler nicht nur im Halbfinale des ostdeutschen Pokals gegen den SVV Plauen, sondern haben sich auch direkt für die Teilnahme am deutschen Wasserballpokal qualifiziert.
Eines der Hauptthemen in der Zwickauer Mannschaft vor und nach dem Sieg war die negative Entwicklung des Bauvorhabens Sportbad Zwickau. Die Spieler des SV Zwickau 04 sind sehr enttäuscht, dass das von der lokalen Politik versprochene und als „wichtigstes Bauvorhaben“ deklarierte Projekt nun scheinbar nicht realisiert wird. Vor allem fragt man sich, wie es nun weitergehen soll. Sollen der Schwimmsport und vor allem die Bevölkerung der Region über das Jahr 2011 hinaus mit den derzeit bescheidenen Bedingungen, die nicht einer Stadt dieser Größe entsprechen, leben?

Für den SV Zwickau 04:
Schädlich, Oeser, Oelschlägel (1), Czerner, Berkner, Anders (1), Trommler (2), Hähnel, Prägler (2), Elsner, Trummer (3) und Wüstner (Trainer)