Alljährlich startet Ende Juli/Anfang August der legendäre Allgäu-Triathlon in Immenstadt. Die Mitteldistanz über 2 km Schwimmen, 80 km Radfahren und 20 km Lauf zeichnet sich durch eine sehr anspruchsvolle Radstrecke aus. Die sehr gute Organisation des Events war für die Internationale Triathlon Union (ITU) Anlass, die Weltmeisterschaft in diesem Jahr im Rahmen dieser Veranstaltung durchzuführen. Dies bedeutete für den Veranstalter, die Strecke auf die von der ITU geforderte Langdistanz (4 km Schwimmen, 130 km Radfahren und 30 km Lauf) auszudehnen.
So konnten sich viele deutsche Athleten den Traum von einer WM–Teilnahme erfüllen. Andreas Voigt, langjähriger Langstreckentriathlet vom SV Zwickau 04, plante deshalb schon seit Ende des vergangenen Jahres seine Teilnahme. Nach etlichen schweißtreibenden Trainingseinheiten und einigen Vorbereitungswettkämpfen war es am 1. August 2010 endlich soweit. Um 07.30 Uhr stürzten sich 725 Teilnehmer in die Fluten des großen Alpsees nahe Immenstadt.
Nachdem am Vortag bei den Allgäu-Classics ein starker Nebel Athleten, Zuschauern und dem Veranstalter zu schaffen machte, hatten die WM-Teilnehmer an diesem Tag vor allem auf dem zweiten Teil der Schwimmstrecke mit einer starken Sonneneinstrahlung zu kämpfen. Andreas Voigt war froh, nach einer recht passablen Schwimmzeit von 1:17.01 h über die Zeitnahmematte zu rennen. Schnell war der Neoprenanzug gegen das Nationaldress der DTU gewechselt und es ging auf die schwierige Radstrecke. Die 130 Radkilometer waren gespickt mit sehr steilen Anstiegen (bis 18 % Steigung) und rasanten Abfahrten. Ein gleichmäßiges Fahrtempo war nicht möglich und ständige Konzentration gefordert. Andreas Voigt stieg nach 4:51:19 h vom Rad. Nach dem Wechsel in die Laufschuhe hieß es nun, das richtige Tempo für den abschließenden 30 km-Lauf zu finden. Hier sollte sich zeigen, ob er sich seine Kräfte gut eingeteilt hatte. Denn für über 120 andere Sportler waren die Temperaturen von 28 ° C und die strahlende Sonne eine zu große Herausforderung, so dass sie abbrechen mussten.
So aber nicht Andreas Voigt, der nach einer Laufzeit von 2:54:23 überglücklich das Ziel im Auwald-Stadion in Immenstadt erreichte. Damit belegte er mit einer Gesamtzeit von 9:12:27 einen guten Platz im Mittelfeld der Alterklassen der Weltmeisterschaft 2010 (Platz 369 in der Gesamt- und Platz 38 in der Altersklassenwertung AK50).