Am Morgen angetreten war Andreas Voigt mit dem Ziel, beim Ironman in Nizza einen guten Wettkampf hinzulegen, am Abend hieß es dann nur noch "Finishen". Von einem Fiasko zu sprechen wäre dennoch nicht richtig, denn bei einem Wettkampf über 3,8 km Schwimmen / 180 km Rad / 42 km Lauf, d.h. von 10-13 Stunden Dauerbelastung kann einfach viel Unvorhergesehenes passieren.
Aber der Reihe nach: 6.30 Uhr, pünktlich mit Sonnenaufgang, wurden die 2300 Starter auf die Strecke geschickt. Leider ging auch diesmal sofort wieder das Hauen und Stechen los. Nicht nur einmal wurde Andreas die Schwimmbrille vom Gesicht geschlagen, auch die Füße bekamen einige Schläge ab, so dass sie im Ziel sogar blau waren. Um weiteren Blessuren aus dem Weg zu gehen, ordnete sich Andreas am Rand ein, aber auch hier, wo man weite Wege schwimmen musste, war es nicht viel besser. Nach 1:19h war die erste Teildisziplin dann endlich überstanden und der Wechsel aufs Rad erfolgte. Zunächst führte die Radstrecke über ein paar Kilometer flach aus Nizza heraus. Der erste 20%ige Anstieg, eine schmale Gasse, zwang Viele bereits zum Absteigen und brachte Andreas als guten Bergfahrer in Bedrängnis, weil einfach zu wenig Platz zum Überholen war. Danach ging es richtig in die Alpes Maritimes. Temperaturen von 35 – 40 ° C und fast 2000 zu überwindende Höhenmeter ließen den Athleten jedoch nur wenig Zeit zum genießen. Auch die anschließenden Abfahrten waren nicht zu verachten. Mit knapp 120 km in den Beinen, musste Andreas immer hellwach sein. Zahlreiche Stürze zeigten wie gefährlich es war. Mit der Radzeit von 6:51 war Andreas schließlich nicht unzufrieden. Nun ging es auf den abschließenden Marathon. Die erste der vier zu absolvierenden Runden fühlte sich Andreas noch gut und eine passable Marathonzeit war im Bereich des Möglichen. Aber schon in der zweiten Runde fiel es ihm immer schwerer die angebotenen Getränke zu sich zu nehmen. An andere Energienahrung war kaum zu denken. In der dritten Runde kam dann folgerichtig der Einbruch. Nun hieß es nur noch ins Ziel kommen, was schließlich nach 13:35h auch gelang. Zeitlich gesehen der bisher schlechteste Ironman von Andreas, aber auch einer der härtesten.
Aber schon kurz nach dem Zieleinlauf dachte Andreas schon wieder daran, was er beim nächsten Mal besser machen könnte oder wie der befreundete Hawaiifinisher Norbert Frost einmal sagte "Wir machen nicht die gleichen Fehler, wie machen neue!"